Babies und ein- bis zweijährige Kinder benötigen eine intensive Bindung an ihre Betreuungsperson (und natürlich an ihre Eltern), damit sie sich geborgen fühlen und aus diesem Gefühl der Sicherheit heraus die Welt erkunden können. Ferner haben sie einen hohen Betreuungsbedarf: Wickeln, Füttern, Körperpflege usw. dürfen keine reinen Routinetätigkeiten sein, sondern sind wichtige Gelegenheiten für die Interaktion mit dem Kind. Aber auch bei ihren Aktivitäten (Krabbeln, Erkunden von Gegenständen, Spiel mit anderen Kindern, Erlernen der Sprache usw.) benötigen unter Dreijährige immer wieder die Aufmerksamkeit, Zuwendung und Unterstützung eines Erwachsenen.
AnleitungSchwierigkeitsgrad: Einfach
1Schritt
Die zentrale Frage bei der Suche nach einem Betreuungsplatz für ein Baby oder Ein- bis Zweijähriges lautet also: Hat die Betreuungsperson genug Zeit für mein Kind? Nur dann – und natürlich bei entsprechender Qualifikation – kann sie seine Bedürfnisse weitgehend befriedigen und seine Entwicklung angemessen fördern.
Eltern müssen sich zunächst entscheiden, ob sie ihr Kind in Tagespflege oder in einer Kindertageseinrichtung betreuen lassen wollen.
2Schritt
Im erstgenannten Fall wird das Kind von einer Tagesmutter oder einem Tagesvater versorgt, die/der entweder vom Jugendamt vermittelt wird oder auf dem freien Markt gesucht werden muss. Hier können Eltern zwischen verschiedenen Alternativen wählen: So kann die Betreuung in der eigenen Wohnung, in der Wohnung der Tagesmutter oder vielerorts in „Tagespflegenestern“ (angemietete Räumlichkeiten, in denen mehrere Tagespflegepersonen arbeiten) erfolgen, kann das Kind entweder alleine, zusammen mit seinen Geschwistern, gemeinsam mit den Kindern der Tagesmutter oder zusammen mit fremden Kindern betreut werden. Offensichtlich ist, dass jede dieser Konstellationen mit unterschiedlichen Erfahrungen für das Kind verbunden ist.
3Schritt
Bei der institutionellen Betreuung haben Eltern ebenfalls mehrere Alternativen: zwischen der „klassischen“ Kinderkrippe (mit null- bis unter dreijährigen Kindern), dem nach unten geöffneten Kindergarten (in deren Gruppen einige wenige unter dreijährige Kinder aufgenommen werden) und der Kindertagesstätte mit großer Altersmischung (in deren Gruppen etwa gleich viele null- bis unter sechsjährige Kinder sind). Bundesweit gesehen, werden nur noch zwei von fünf Null- bis Zweijährigen in Kinderkrippen betreut – vermutlich weil diese Einrichtungen kostenaufwendiger sind als nach unten geöffnete Kindergärten und altersgemischte Tagesstätten mit ihren in der Regel größeren Gruppen.
4Schritt
Stärken der Tagespflege gegenüber der Kindertageseinrichtung liegen in der größeren Flexibilität der Betreuungszeiten, der kleineren Gruppe, der intensiveren Zuwendung der Tagespflegeperson und der familiären Umgebung. Schwächen sind die Instabilität dieser Betreuungsform, die kleinere Zahl der Spielkameraden (falls überhaupt mehrere Kinder betreut werden), die geringere Auswahl an Spielsachen sowie die unzureichende pädagogische Aus- und Fortbildung vieler Tagesmütter.
5Schritt
Ausführlichere Informationen zum Thema gibt es unter www.kindertagesbetreuung.de