Wie sind unsere Beziehungen gestrickt? (2. Teil)

von Julian Kreuzmeier

Da die Resonanz auf den 1. Teil des Artikels gut ist, schreibe ich erst noch einmal eine Ergänzung zu dem ersten Artikel. Im weitesten Sinne könnte man sagen, dass sie anhand der Anleitung im 1. Teil ein Soziogramm erstellt haben. Hier jetzt ein Beispiel aus der Praxis. Eine Tagesmutter in einem privaten Haushalt tätig, erlebt ihre Arbeit in der letzten Zeit als sehr anstrengend. Es folgt jetzt eine Grafik und die entsprechenden Erklärungen dazu.

AnleitungSchwierigkeitsgrad: Einfach

1Schritt

In der Mitte die Person, die das Bild erstellt hat. Außen herum die Kinder, die sie zu betreuen hat. Hoch links ein Freund der Kinder, stellvertretend für weitere Freunde der Kinder. Hoch rechts die Mutter. Hoch rechtsaußen der Vater.

2Schritt

Fragestellung: Was strengt mich im Job so an?

3Schritt

Diese Fragestellung wird sicherlich nach dem Soziogramm noch im Einzelnen bearbeitet werden müssen. Was ihr aber auf dem ersten Blick deutlich wurde, dass die Kinder ihr viel zu dicht sind, dass sie sich bedrängt fühlt, weniger Luft zum Atmen hat. Sie steht in der Mitte und ist Ansprechpartnerin für alle Personen, selbst für die Mutter, was ja nicht ungewöhnlich als Tagesmutter ist. Ihr wurde klar, dass ihr dadurch auch viel Anerkennung zuteil wird, allerdings auf Kosten hoher Erwartungen.

4Schritt

Entscheidend werden nun die Konsequenzen aus der Erkenntnis sein. Wie kann ich mich mehr schützen, abgrenzen, ohne das die Qualität der Arbeit leidet.